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Damit es am WEF rollt

Wie Davos die ÖV-Challenge am WEF meistert

Dass während des World Economic Forums WEF in Davos alle von A nach B kommen, ist bei all den Verkehrssträngen ein Wunder. Dahinter steht ein ausgeklügelter Plan, der auch mal blitzschnell auf den Kopf gestellt werden muss.

 

Davos ist nie ein verschlafenes, verkehrsarmes Dörfchen, in dem man nach Einbruch der Dunkelheit die Bürgersteige hochklappt. Nicht einmal in der Zwischensaison. Doch vor, während und bis kurz nach dem World Economic Forum (WEF) herrscht rund um die Alpenstadt der verkehrstechnische Ausnahmezustand: temporär gesperrte Strassen, Umleitungen, Sonderzüge, Extrabusse, ein Pop-up- Bahnhof der Rhätischen Bahn (RhB), Helikopterflüge, Pferdekutschen, Taxidienste, Edelkarossen, Lieferwagen, Privatverkehr – und natürlich die Busse des Verkehrsbetriebs Davos (VBD). Schliesslich müssen die Einheimischen und Feriengäste auch mitten in diesem Trubel zur Arbeit, auf die Bergbahnen oder zum Einkaufen. Wenn dann über Nacht noch ein halber Meter Schnee ins Landwassertal fällt und die Schneepflüge durch die Strassen rollen, wird die Lage nicht überschaubarer.

"Es gehört zudem zu unserem Kernauftrag, dass wir den Fahrdienst für die Bevölkerung gewährleisten."

Nach dem WEF ist vor dem WEF

Dass sich all diese Verkehrsstränge nicht verknoten – und im schlimmsten Fall entwirrt werden können –, dafür sorgt eine mehrköpfige Arbeitsgruppe. Der Blick auf die Mitglieder lässt erahnen, wie komplex das Ganze ist: Angefangen bei diversen Ortsgremien über die Gemeinde-, Kantons- oder Bundespolizei bis hin zu den WEF-Verantwortlichen, RhB-Spezialisten und dem Rechtsdienst der Gemeinde Davos sind alle involvierten Organisationen vertreten. Im Büro von Stefan Walser, Vorsteher des Departements für Tiefbau und öffentliche Betriebe sowie VBD-Betriebsleiter ad interim, laufen die Fäden zusammen.

Dort herrscht Anfang Januar Gelassenheit, trotz des potenziellen Verkehrssturms, der sich auch mit noch so akribischen Vorbereitungen nie genau prognostizieren lässt. «Wir haben langjährige Erfahrung», sagt Stefan Walser. Seine Arbeit beginnt bereits wenige Wochen nach dem jeweils letzten WEF. «Selbstverständlich haben wir Konzepte, die wir aus der Schublade ziehen können. Doch wenn plötzlich die Präsidenten Chinas und der Ukraine am gleichen Tag mit dem Sonderzug eintreffen und auf den Strassen keine Maus, geschweige denn ein Mensch oder gar ein Bus, mehr durchkommt, dann ist jeder Plan nur noch Makulatur. Dann müssen wir jeweils sehr schnell umdisponieren und entscheiden.»

(K)ein Wiehern des Amtsschimmels

Nun gibt es in Davos Gemeinde-, Kantons-, Privatund Einbahnstrassen sowie abgetrennte Fahrspuren für die VBD-Busse. Und überall hat eine andere Behörde das Sagen. Macht das die Sache noch vertrackter, als sie eh schon ist? Offenbar hat man dem Amtsschimmel in Davos das Wiehern ausgetrieben. Auf jeden Fall sagt Stefan Walser: «Natürlich gibt es Diskussionen – es gibt ja auch ganz und teilweise divergierende Interessen. Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass alle Beteiligten pragmatisch denken und ebenso entscheiden. Anders geht es nicht.»

Am meisten betroffen von Umstellungen und Ausnahmen ist wohl der Verkehrsbetrieb Davos, respektive dessen Busfahrer (Fahrerinnen gibt es derzeit keine). Und natürlich die Einheimischen. «Wir kommen nicht umhin, während des WEF einige Haltestellen zu verlegen. Aber wir informieren unsere Kunden und Kundinnen zuvor und tun unser Möglichstes, die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten», sagt der VBD-Betriebsleiter ad interim. Es sind schliesslich die Einheimischen und die Touristen und nicht die Trumps oder Xi Jinpings dieser Welt, die dem VBD jahraus, jahrein die Treue halten. «Es gehört zudem zu unserem Kernauftrag, dass wir den Fahrdienst für die Bevölkerung gewährleisten», sagt Walser dazu.

Künstler im Verkehrsalltag

Wenn die Politikerinnen, Wirtschaftskapitäne, Promis und ihre Entourage Davos wieder verlassen, kehrt die Normalität zurück. Die VBD-Haltestellen sind zurück an ihrem angestammten Platz und für die Busfahrer herrscht wieder ein anderes Verkehrschaos: der ganz normale Alltagswahnsinn. Wer sieht, wie die Chauffeure ihre Busse in Millimeterarbeit zwischen Fahrradfahrerinnen, Fussgängern, Autos und Lieferwagen pilotieren, die Ruhe bewahren und dabei den Fahrplan einhalten, kommt unweigerlich zum Schluss: Da sind wahre Fahrkünstler am Werk. (ba)

invia
Publiziert am: 22.10.2024

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